Dafür gibt es einige Gründe: Im Jahr 1992, einer Zeit als eine Ärzteschwemme befürchtet wurde und die Kosten im Gesundheitswesen gesenkt werden sollten, wurde das Gesundheitsstrukturgesetz verabschiedet und damit die Bedarfsplanung eingeführt. Für deren Umsetzung sind die Kassenärztlichen Vereinigungen der Länder zuständig, sie ermitteln für Regionen und Kreise den Bedarf an Fachärzten und erteilen Zulassungen, so sorgen sie eigentlich dafür, dass die medizinische Versorgung gerecht verteilt ist. Das Problem: Einige Zulassungen werden nicht kreisweit, sondern regionsweit erteilt. Zusätzlich haben viele Ärzte ein Interesse daran, sich in Ballungszentren niederzulassen.

Nehmen wir jetzt einmal ganz vereinfacht an, dass für den Kreis Nordfriesland vier Orthopäden und für die Region drei Kardiologen zugelassen werden. Wenn sie sich in in den großen Städten des Kreises ansiedeln, dann ist das Soll erfüllt. Weitere Zulassungen für Kleinstädte oder Dörfer werden dann nicht erteilt. Ziel müsste es sein, dass sich die Kassenärztliche Vereinigung mehr an den jeweiligen Situationen in den Kreisen und Regionen orientieren, unbürokratischer werden und flexibel reagieren muss. 

Der Kommunalpolitik sind hier die Hände gebunden. Denn weiterhin gilt: Selbst wenn ein Arzt unbedingt möchte, darf er sich nicht dort niederlassen, wo das Soll erfüllt ist, eine Zulassung wird nicht erteilt.